Wie ich während Corona nach Albanien und Griechenland wollte

Eine Reise auf den Spuren meiner jüngsten Kindheitserinnerungen sollte es werden: Von Deutschland über den Autoput Jugoslawiens nach Griechenland. Was bleibt von der Erinnerung eines vierjährigen, auf dem Rücksitz eines 84er Mitsubishi Pajeros? Und wie anhaltend sind die Grenzöffnungen des 15. Junis 2020, während der Corona Pandemie?

Wir hängen einen Tag hinterher. Die Bremse schleift immer noch und die neuen Trommeln für die Hinterradbremse sollen heute per Express kommen. Heute, wo ich eigentlich pünktlich am 15.06. zur Grenzöffnung dem Coronawahnsinn entfliehen wollte. Keine Ahnung woher der Stress plötzlich wieder kommt, denn eigentlich ist es vollkommen egal, ob wir heute oder morgen losfahren.

Der Plan? Ein bisschen Kroatien, Montenegro, Bosnien, Albanien und schlussendlich, ohne Rückkehrdatum, durch Griechenland. Auf den Spuren meiner jüngsten Reiseerinnerungen der 80er.

Dass wir es nicht bis nach Griechenland schafften, ja nicht einmal bis nach Montenegro, kann ich gleich vorweg nehmen. Denn während wir diesmal ein menschenleeres Dubrovnik genießen konnten, mit unglaublich großzügigen Corona-Rabatten, wurde Montenegro zum Risikogebiet erklärt.
Also entschlossen wir uns, schweren Herzens, den Trip um zu planen. Vielleicht doch ein bisschen Inselhopping? Mal länger an einem Ort bleiben? Das hörte sich nicht so schlecht an.

Im Nachinein betrachtet, hätte man das „Risiko“ eines Urlaubs in Montenegro sicherlich eingehen können. Als jedoch wenige Tage später veröffentlicht wurde, dass man nun auch nicht mehr aus Albanien nach Griechenland einreisen könne, fühlten wir uns jedoch bestätigt. Natürlich traurig, aber doch gewiss, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Denn auch die Reisenden die man unterwegs traf, hatten eher schlechte Nachrichten parat als aufmunternde Worte was die jeweiligen Länder betraf.

Korcula

Wir entschlossen uns also, zwei Monate durch Kroatien zu reisen und für alle Orte die wir bereits kannten, so wie für die Entdeckung neuer Orte, einfach mehr Zeit mitzubringen. Und nebenbei musste natürlich auch etwas gearbeitet werden. Perfekt also, dass die Plätze während der Corona-Pandemie wesentlich weniger frequentiert waren als sonst im Hochsommer.

Was war also anders während der Corona-Pandemie in Kroatien unterwegs zu sein?
Wir kamen viel häufiger mit Einheimischen ins Gespräch. Klar, mit der Pandemie hat man natürlich den gemeinsamen Nenner im Schicksal. Was das für den einzelnen aber in seinem Leben bedeutete, war immer wieder spannend zu hören.

Die Campingplätze waren häufig, aber nicht immer, weniger frequentiert. Da Freistehen in Kroatien nicht unbedingt die erste Wahl sein sollte, bleiben einem immerhin massenweise Zeltplätze an der Küste, und einige wenige Plätze Richtung Landesinnerem zur Auswahl. Im Schnitt mussten wir trotzdem 2-3 Plätze anfahren, bis es etwas geeignetes gab. Nicht selten war dann aber erste Reihe ohne verbaute Wohnmobileschrankwand möglich.

Kroatien Hinterland